Bliden – die gefürchtetsten Waffen des Mittelalters
20. Mai bis 24. Oktober 2010
Die mittelalterlichen Steinschleudern, auch »Blide« (griechisch: palida = Schleuder) genannt, waren im 13. Jahrhundert die modernsten Belagerungswaffen ihrer Zeit. Mit ihrem riesigen Schleuderarm konnten Steinkugeln von 100 bis 250 Kilo Gewicht bis zu 500 Meter weit geschleudert werden. Die erforderliche Beschleunigung wurde mit einem Gegengewichtskasten erreicht, in dem ca. 20 Tonnen Steine eingefüllt werden konnten. Entsprechend zerstörerisch war die Wirkung der Geschosse, die lange Zeit die Wirkung der ersten Kanonen übertrafen. Erst die schweren Belagerungskanonen des späten 15. Jahrhunderts machten den Einsatz der riesigen Steinschleudern überflüssig.
Dass auch bei der Belagerung rheinisch-moselländischer Burgen solche Maschinen zum Einsatz kamen, belegen die zahlreichen Schleudersteine, die man bei Ausgrabungen etwa in den Burgen von Mayen, Andernach und Thurant gefunden hat.
Die Blidensteine aus der Genovevaburg sind natürlich aus »Mayener Stein«, der heimischen Basaltlava, hergestellt. 1432 wurden von der kurtrierischen Amtskellnerei in Koblenz größere Mengen von Blidensteinen aus Mayen eingekauft. In den hiesigen Brüchen wurden demnach nicht nur wertvolle Mühlsteine, sondern eben auch Munition für die Schleuderwaffen hergestellt. Und dies nicht nur in Mayen: wie Funde von Blidensteinen beweisen, ist solche Munition auch in Mendiger Mühlsteinbrüchen produziert worden! Aus dem massenhaften Steinabfall der Mühlsteinproduktion wurden die Kugeln roh ausgeschlageD